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Kunstvermittlung

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Kunst verstehen - Fantastische Bilderwelten Von Hieronymus Bosch bis Salvador Dalì
Fr. 08.11.2024 19:15
Roth
Von Hieronymus Bosch bis Salvador Dalì

Hieronymus Bosch ist wohl der erste Künstler, dessen Bilder unglaublich reich an ungewöhnlichen Figuren und Fabelwesen sind. Sie sind daher nur schwer zu interpretieren. Vom Jüngsten Gericht mit seinen irrwitzigen Figuren bis hin zum Garten der Lüste mit den „unmoralischen“ Figuren breitet sich eine schier unvorstellbare Welt des Fantastischen aus. Wir verweilen bei seinem lustigen „Heuhaufen“ und sinnieren über die Versuchungen des Heiligen Antonius. Dieser Heilige wurde wie kein anderer von fleischlichen Lüsten und weltlichen Gelüsten verführt und blieb wohl immer standhaft. Zahlreiche Künstler von der Renaissance bis ins zwanzigste Jahrhundert haben dieses „lustvolle“ Thema immer wieder aufgegriffen und in fantastischer Weise gemalt. Hier schlagen wir einen großen Bogen vom Heiligen Antonius im Isenheimer Altar zu Colmar über das verführerische Bild eines Félicien Rops bis hin zu den Meistern des zwanzigsten Jahrhunderts wie Max Ernst und Otto Dix, vom lustvollen Schrecken bis hin zur heiteren Episode. Unser Bilderreigen geht weiter zu Pieter Bruegel mit seinen faszinierenden „Wimmelbildern“ und den liebevollen Schilderungen des Landlebens. Schauerlich geht es in der Malerei von Johann Heinrich Füssli zu. Der „Nachtmahr“ ist wohl sein bekanntestes Bild. Und dann kommen wir zu den großen Künstlerinnen des Surrealismus: Frida Kahlo, die in ihren Werken ihr eigenes Leiden thematisiert. Einer faszinierenden Bilderwelt begegnen wir bei den hierzulande fast unbekannten Künstlerinnen: Leonora Carrington mit ihrer dunklen Mystik und Leonor Fini mit ihren erotischen Fantasien. Ein Meister des Surrealismus ist Max Ernst mit seinen verwirrenden Bildern vom „Loplop“ oder dem „Vogeloberen Hornebom“. Die „Einkleidung der Braut“ ist ein überaus faszinierendes Kunstwerk. Dann erleben wir Paul Delvaux mit seinen irritierenden Darstellungen von nackten Frauen in Bahnhöfen und auf Bahnsteigen. Ein Großmeister des Surrealismus ist natürlich René Magritte. Mit ihm werden herkömmliche Denk- und Sehweisen geradezu hinters Licht geführt in zugleich perfekter Malweise. Rudolf Hausner ist der bekannteste Maler der Wiener Schule des fantastischen Realismus. In vielfältiger und farbenreicher Weise thematisiert er immer wieder seinen „Adam“. Schließlich kommt das Genie des Surrealismus schlechthin: Salvador Dalí. Kaum ein Künstler hat so viel Aufmerksamkeit erhalten und so viel Verwirrung gestiftet mit seiner Kunst wie er. Er ist fast zum Synonym für den Surrealismus geworden. Lassen Sie sich überraschen von seinem zutiefst irritierenden Werk. Joan Miró schließlich – der geniale Außenseiter – führt uns mit seinen Bildern von Frauen, Vögeln, Sternen und Sonnen in eine Welt des Traums. Am Ende kommt dann Marc Chagall. Er ist der Maler der tiefen Gefühle und der Liebe. Kein Künstler hat dieses Thema so oft und so wunderschön behandelt wie er. Schwebende Frauen mit Blumen und dem roten Hahn daneben, zarte Zirkusreiterinnen auf traumhaften Pferden, paradiesische Szenen voll Harmonie und Glück in irrationalen Räumen. Seine Illustrationen zu „Daphnis und Chloe“, der wohl schönsten Liebesgeschichte der antiken Welt, gehören auch zum Schönsten, was die Kunst zu bieten hat. Mit all diesen Künstlern lernen wir großartige Meisterwerke von der Spätgotik bis zur Moderne kennen. Unsere Kunstbetrachtung bleibt jedoch nie an der Oberfläche, sondern eröffnet uns immer einen unerwartet neuen Blick auf diese Künstler und ihre Werke.

Kursnummer J50900
Kursdetails ansehen
Gebühr: 79,00
Dozent*in: Ernst Hilber
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08.09.24 05:08:14